Andy Feind – Gedankengewitter

Heute Abend, dürfen wir, die liebe Kollegin Mia von Miasraum und ich, euch da Buch von unserem Montagslyriker, Andy Feind etwas näher vorstellen. 👍🏻😊

Denn heute gibt es bei mir den Klappentext und eine kurze Leseprobe von dem Werk:

Gedankengewitter – Inmitten meines Depressionstornados

KLAPPENTEXT:

»Eine Depression ist wie jeder von uns: Einzigartig.«

Andy Feind ist depressiv. Und das auch noch chronisch.
Was mit sechzehn Jahren durch einen Schicksalsschlag beginnt, zieht sich wie ein dunkler Faden durch sein Leben.
Zweifel, Rückzugstendenzen, Selbsthass, Verluste und Suizidgedanken begleiten ihn auf Schritt und Tritt – sofern er überhaupt das Haus verlässt.
Bereits 2009 beginnt er mit dem Manuskript von »Gedankengewitter« und legt es aufgrund der Depression nach dreizehn Seiten in die Schublade. Sieben Jahre später beschließt er, das angestaubte Manuskript hervorzuholen, dieses Buch zu vollenden und dem »schwarzen Hund« endlich zu zeigen, wo es lang geht.
Mit schonungsloser Ehrlichkeit, erschreckenden Tatsachen und gelegentlichem Augenzwinkern widmet Andy Feind sich einer Erkrankung, die jederzeit wieder aufflackern kann.

LESEPROBE:

Seite 193/194
In den letzten Wochen hat sich die Depression wiederholt in mein Leben geschlichen und erbarmungslos zugeschlagen. Sie hindert mich daran, arbeiten zu gehen, geschweige denn, mein eigenes Bett für einen längeren Zeitraum zu verlassen. Ich musste mit ambulanter Psychotherapie bei Frau Fuchs und Medikamenten versuchen, eine Lösung für das Problem zu finden. Ich hänge nun also seit geraumer Zeit zuhause herum, gehe nicht arbeiten und mache den ganzen Tag über eigentlich nichts Nennenswertes. Auch einen wirklichen Fortschritt durch die Medikamente und die Therapie verspüre ich bisher nicht.

In meinem heutigen Gespräch mit Dr. Haller soll ganz spontan eine berufliche Wiedereingliederung besprochen werden. Ich hatte bisher noch keine Wiedereingliederung, sodass mir dies sofort Angst macht. Es klingt auch eher so, als würde ich aus einem Gefängnis entlassen werden und hätte keine Ahnung, wie das wirkliche Berufsleben abläuft. Dabei bin ich doch nur krank.
Noch während ich im Wartezimmer sitze, spüre ich, wie mein Kopf zugleich voll und leer zu sein scheint. Trubel und Stillstand im selben Moment. Herzrasen. Zittern. Schwitzen.
Noch während des Gesprächs, in dem der Psychiater mir erklärt, dass diese Wiedereingliederung wichtig für mich und meine Genesung sei, nehme ich eine zuvor noch nie gespürte Angst davor wahr, arbeiten zu gehen. Die Angst, erneut zu versagen. Zur Arbeit zu gehen ist für jeden normalen Menschen Alltag. Für mich ist es im Moment undenkbar. Der Psychiater drängt mich förmlich, mich mit meinem Arbeitgeber in Verbindung zu setzen, um die Details meiner Wiedereingliederung zu klären. Rückwirkend betrachtet glaube ich, das Dr. Haller mich überschätzt hat. Denn zu diesem Zeitpunkt war ich keineswegs dazu in der Lage, arbeiten zu gehen.
Geschweige denn, meinen Arbeitskollegen unter die Augen zu treten und sie wissen zu lassen, dass ich momentan nicht so funktioniere, wie ich es gerne hätte.
Natürlich habe ich eine Krankheit, doch in solchen Momenten wünschte ich, ich könnte die Depression sichtbar machen, wie ein gebrochenes Bein.

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