Einen wunderschönen Montagabend wünschen wie immer die werte Kollegin Mia von Miasraum und ich ☕☕
Jaa heute ist es soweit…..heute sind wir am Ende der 10. Runde angekommen. Es war wieder eine großartige Runde mit unzähligen Talenten und lieben Menschen bei denen wir uns von Herzen für ihre Teilnahme bedanken 珞 aber auch die schönste Runde muss einmal Enden haben….doch nach einer Pause, in der wir uns unseren eigenen Projekten widmen uvm., geht es natürlich wieder weiter bei den Montagslyrikern.
Zum krönenden Abschluss heute haben wir für euch natürlich nochmals eine Menge Frauenpower im Gepäck.
Denn heute dürfen euch zum Abschluss, die liebe Rebecca vorstellen. 珞
Sie schrieb eigentlich schon immer und war schon immer ein Lebenskünstler. Sie fühlte sich schon immer andersartig und ein bisschen verrückt. Sie liebte schon immer das Schreiben, das Verfassen von Songtexten, die Fotografie, den Tanz, den Gesang. Seit einigen Jahren, nach einem Leben, das eher einem Suizid auf Raten glich, traut sie sich aber auch ihre eigene, echte Rolle auf der Weltenbühne zu spielen. Indem sie sich so akzeptiert und liebt, wie sie ist und ihren Künstler wieder in sich fand.
Ihre Texte, Gedichte sind verdichtete Lebenskunst und Selbstheilung zugleich und zeigen auch ihre grüne Rebellin und ihre Leidenschaft zur Natur und zum Garten.
Ihr erstes Buch ist mittlerweile auf dem Weg in die Welt. Rebecca Extrem Ehrlich heißt nicht nur eben ihr Werk, sondern auch ihr Instagram Account wo sie ihre Texte veröffentlicht.
Doch mehr wollen wir gar nicht verraten und lassen sie am Allerbesten selbst zu Wort kommen.
Daher wünschen wir euch, mit unserer letzten Teilnehmerin dieser Runde einen wunderschönen Abend und einen herzlichen Applaus für:
Rebecca Extrem Ehrlich
Liebe Grüße
☕

Ich bin Rebecca. Extrem Ehrlich. So auch mein gleichnamiger Instagram Account, und auch mein erstes Buch, mein Lebenswerk, das ich nun auf den Weg in die Welt bringe. Ich habe in der vergangenen Woche mein Exposé, meine Leseprobe, die ich dir auch einfach mal anbei schicke, an fünf Agenturen geschickt, in der Hoffnung, dass diese mich in der Veröffentlichung vertreten, unterstützen, und meine Zeilen fühlen, und ebenso denken, dass sie Leben retten können – auch wenn es „nur“ mein eigenes ist. Nicht geschieht ohne Grund, und oftmals lässt sich im scheinbar größten Abgrund, und der Überwindung dessen wahre Kunst erschaffen. Das ist es, wofür ich stehe, immer wieder aufstehe – wahre Lebenskunst, um zu zeigen, dass wir im Herzen alle Künstler, Gestalter unseres Lebens, unseres Selbst, sind, sein können.
Ich schrieb schon immer, war schon immer irgendwie dieser (Lebens-)Künstler, der jedoch mit der Zeit totgesagt, totgeglaubt wurde. Ich hinterfragte schon seit Anbeginn alles, schon als Kind suchte ich nach dem Sinn des Ganzen, und fühlte mich immer wieder andersartig, und verrückt. Doch ich liebte das Schreiben, das Texten, verfasste Songtexte, liebte die Fotografie – das „Model- Spiel“, den Tanz, den Gesang, und das Spielen verschiedener Rollen (im Schauspiel des Lebens) – doch nun, seit einigen Jahren traue ich mich endlich meinen eigenen Namen zu tragen, meine Rolle zu spielen, mich so zu akzeptieren und zu lieben, wie ich (gewollt) bin. Seit circa über einem Jahr, nach einer langen Reise, einem Leben, das keinem Leben, sondern eher dem Suizid auf Raten glich, fand ich ihn allmählich wieder – den Künstler in mir, und schrieb endlich wieder – verschriftlichte meine Geschichte, erschuf/ erschaffe Kunst in Form meiner Leidenschaft zur Natur, zum Garten – die grüne Rebellin eben- und zur Handwerkskunst. Auf einmal entstanden so auch Gedichte, und ich konnte gar nicht mehr anders, als auf einmal alles zu verdichten – verdichtete Lebenskunst und Selbstheilung auf Eigen-Art eben. So entstand auch der „totgeglaubte Künstler“- ein Gedicht, das „einfach so“ über Nacht aus mir herausfloss, und sich nach und nach auch zur KünstlerIN entwickelte, je mehr ich meine Leiblichkeit und Weiblichkeit endlich wieder anerkannte.
Zu mir und meinem Weg bis heute, den ich ausführlich in meinem Buch beschreibe:
„Extrem Ehrlich“ ist mein Lebenswerk, basierend auf einem Lebensweg, der lange keinem Leben, sondern vielmehr einem Suizid auf Raten glich. Das Buch orientiert sich an 7 Extremen: Perfektionismus, Ordnungs- und Putzzwang, Magersucht, Alkoholsucht, Drogenmissbrauch und Leistungsdruck. Es durchleuchtet diese (leider noch) kollektiv tabuisierten Bereiche vor einem persönlichen Hintergrund. Entgegen allen Prognosen zeigt es auf, dass die Sucht, die vergebliche Suche nach und Flucht vor sich selbst und der Welt ein Ende haben kann, dass Finden, Selbstheilung, und nicht nur Überleben, sondern wahres Leben möglich ist. Es ermutigt zu mehr Ehrlichkeit, Eigenverantwortung und Eigenart.
Und so versuche ich, nun auch über Insta seit einiger Zeit, immer mal wieder Gedanken, Zeilen, Verdichtungen zu teilen, um Mut zu machen.
Ich bin nun 25, nächste Woche 26 Jahre alt, wohnhaft noch immer dort, wo ich aufwuchs, und lebe inzwischen in meinem renovierten Elternhaus in Hessen. Ich kultiviere die Liebe zur Gartenarbeit, zum Handwerk, zum Schreiben und zur Poesie und ebne neue Wege, bei denen ich mir offenhalte, wie es in Zukunft weitergeht. Ich nehme mir für meine Heilung alle Zeit, die ich benötige, und habe daher auch eine einjährige Auszeit von der Arbeit eingelegt.
Ich weiß, dass ich die Welt nicht ändern und niemanden wachrütteln kann, und doch möchte ich ermutigend aufzeigen, dass Heilung, wahres Leben möglich ist. Dass Hinsehen, Ehrlichkeit, Verletzlichkeit schmerzhaft sind, jedoch auch Menschlichkeit erzeugen, und dass mein Lebens-werk Leben retten kann: selbst wenn es „nur“ mein eigenes ist.
Meine Inspirationen sind die Natur, Literatur, die Musik, und das Vorbild, was ich immer vermisste versuche ich nun (für mich) selbst zu werden, zu sein.
Hier sind einige meiner Verdichtungen, inklusive im Folgenden der verdichtete Prolog meines Buches, und auch das bereits genannte zuerst entstandene Gedicht.

Der Prolog meines Buches:
…denn „irgendwie“ war es immer wieder extrem – extrem gegen sie, extrem gegen mich. Ich war immer zerrissen – innerlich, wie äußerlich. Immer zwischen zwei Welten – Perfektion, Rebellion. Immer wieder ausgebrochen, betäubt – Alkohol, Drogen. Immer wieder eingereiht, geleistet, perfektioniert, funktioniert – Arbeitswahn, Magersucht, Zwänge. Immer gesuch(t)et, gesucht, geflüchtet – mich, sie – vor ihnen, vor mir.
Doch überhaupt, wer hat dich deiner Freiheit beraubt? All die Jahre im selbst erschaffenen Gefängnis. Dann die Erkenntnis: Nur ich kann mich befreien, heilen, einen.
„Irgendwie“ gab es eben nicht 7 Leben. Ich hatte eben nur dieses eine Leben, und das durfte extrem lebendig gelebt werden.
„Irgendwie“ geschah, geschieht doch nichts ohne (Ab)Grund. Nicht grundlos hatte ich all das überlebt, war nicht grundlos trotz – oder gerade deswegen! – endlich lebendig.
„Irgendwie“ bin ich doch auch „nur“ ein Tropfen im Ozean, doch eben auch ein Tropfen, der es in den Ozean geschafft hatte, der im Ozean wa(h)r.
„Irgendwie“ letztlich ist doch alles irrelevant, egal, was war und ist, und doch ist es zugleich so elementar, getan zu werden, zu sein, wer man ist, sich zu bewähren, sich selbst die Chance zu geben, dieses Leben zu nutzen.
Denn „irgendwie“ ist doch gar nichts irgendwie, wenn man ehrlich ist und hinsieht.
Doch hinsehen, ehrlich sein, erkennen ist eben nicht „einfach“ und tut weh, denn man sieht zunächst, was (noch nicht) wahr ist, was sie nicht sehen, nicht sehen wollen. Man spricht aus, was raus muss, was sie nicht verstehen, denn er-kennen, sich selbst kennen (lernen) tut eben weh. Und ehrlich, lebendig, offen und auf-recht zu sich zu stehen, ist eben auch gefährlich, macht verletzlich, aber auch – menschlich und lebendig.
Sich nicht nur hinter Zeilen zu verstecken, sondern bisweilen zu überstrecken, Strecken neu zu ergründen, Grund schaffen, auf dem man sicher geht, trotz all der Zweifel und Unsicherheit(en) auf dem Weg.
Mit Farben zu malen, die sie nicht haben, aufzuschreiben, zu sagen, was sie nicht sagen, zu erschaffen, was „man“ nicht so macht, tut weh, denn man wird missverstanden.
Ich weiß nun, dass es Menschen gibt, die es verstehen, und man wird sehen – man rettet Leben, auch wenn es „nur“ das Eigene ist. Ich machte nicht Halt, machte nicht kehrt, an dem Punkt, an dem es besonders weh tut. Ich ging weiter, blieb nicht am Abgrund stehen, sondern wollte bis zum Kern, zum Ursprung durchdringen, alles ergründen und finden.
Mein erstes Gedicht, „der totgeglaubte Künstler“
Du warst schon immer der tot geglaubte Künstler
Doch- farbenblind, konditioniert- im Sog
Du hast dich verachtet
Tust es noch immer, viel zu oft
Doch genau jetzt weißt du
Du hast all diese Farben
Du kannst strahlen
Heller als je zuvor
Sie werden es nicht verstehen
Sie werden die Farben nie sehen
Aber du zeichnest
Endlich deinen Weg
Die Konturen zeichnen dich ab
Nicht sie
Nicht den Sog
Wenn du wartest, wirst du fallen
Wie so oft
Aber du hast die Farben
Beginnst zu malen
Beginnst zu sein
Und zu sehen
Was sie niemals sehen werden
Und wenn du fällst
Fällst du auf
Sie beginnen dich zu sehen
Viel wichtiger- du beginnst zu sehen
Dich
Sie sehen das Scheitern
Du siehst den Wachstum
Beginnst zu glauben
Zu sehen
Zu hören
Jetzt
Genau diese Stimme
Bringt dich nicht zu Fall
Sie bringt dich auf-
auf-fallen
auf-stehen
Es war nie ein Rückschritt
Vorurteil/ Systema
Vor-urteil
Ver-urteilt
Immer wieder genannt
Verrückt
Miststück
Missglückt
Aber nie beim Namen genannt
Nie wirklich gekannt
Und ich hab mich immer getarnt
Immer vor ihnen weg gerannt
Betäubt, besoffen, geseuftzt
Immer wieder selbst er-hängt, ertränkt
Ans Kreuz
Ich bin gern verrückt
Aber auf meinem Weg Richtung Glück
Schau ich nicht mehr zurück
Nenne mich beim Namen
Und ich wünsche dir alles Glück
Dieser Welt
Denn du erkennst dich früher oder später
In mir, in dir selbst
Ur-teile weiter
Damit entfernst du dich nur weiter
Von dir selbst
Der Welt
Denn jeder Krieg mit der Welt
Ist ein Krieg mit dir selbst
Und dein Glück wirst du nicht finden
Im Erblinden
Deiner eigenen Fehler
Nenn mich den Fehler
Denn ich fehl in deinem Schema
Ich bin kein Systema
Ich habs erkannt
Mich endlich beim Namen benannt
Frei sein heißt Verantwortung übernehmen
Das wollen die meisten
Fürchten die meisten
Tun die wenigsten
Nur seinen Teil der Verantwortung zu übernehmen
Keine falsche Schuld
Zu übernehmen
Weiterzugeben
Zu leben
In Freiheit
In eigener Einheit
Und von denen, die ausbrechen
Entscheiden sich die meisten
Den Weg zurück
In das (eigens auferlegte) Gefängnis zu wählen
Weil die Angst Verantwortung zu übernehmen
In Freiheit seinen Weg zu gehen
Keine Imitation zu leben
Überwiegt
Über dem eigenen Wert
Dessen sich die meisten
Nie bewusst
(Werden wollen)
Sind, wer sie sind
Frei