Weihnachtsspecial#23 2019

Einen wunderschönen Vorweihnachsttag wünsche ich euch. 👋🏻☺️🎄🌠

Schon wieder sin wir beim vorletzten Weihnachtsspecial angelangt. 😃☺️🎄

Morgen gibt es noch ein größeres Special und dann gibt es wieder auch hier am Blog wieder eine kurze Winterpause. Doch dazu morgen mehr. ☺️ Am Abend dürft ihr euch noch über einen kurzen Beitrag von den Montagslyrikern freuen. 😉😀

Nun will ich gar nicht mehr lange herumreden und wünsche euch viel Freude mit der folgenden Geschichte. 🎄☺️

Mfg

Matthias 🎄🌠☃️

Weihnachtsgeschichte:

Diese Geschichte wurde von Reinhold Deneke im Jahre 1932 verfasst. Sein Sohn schrieb diese Geschichte allerdings auf, da sein Vater 1945 im Krieg gefallen war.

Das Weihnachtswunder

Ich stand am Fenster unserer
warmen Stube und sah hinunter auf die Straße. Es war
Heiligabend. Draußen tobte ein eisiger Schneesturm und fegte
den schon am Vortage reichlich gefallenen Schnee zu hohen
Wehen zusammen. Sie türmten sich vor jedem Gartenzaun und
versperrten die Hofpforten.
Wer nichts draußen zu schaffen hatte, fühlte sich am
bollernden Ofen im Zimmer, durch das der Geruch der in der
Ofenröhre schmorenden Bratäpfel zog, wohlig. In unserer
Wohnstube war es warm und gemütlich.

Im Sommer hatten wir mit dem Vater reichlich Holz im Wald
gesammelt und im Hof hinter dem Haus gestapelt. Nun konnte
es Weihnachten werden.

Mutter schmückte schon den Weihnachtsbaum. Alle Arbeiten im
Haus waren beendet. Auch ich fühlte mich zufrieden wie
jemand, der sein Tagewerk beendet hat und nun große,
geheimnisvolle Überraschungen erwartet.

Zufriedenheit mischte sich mit heiterer Behaglichkeit und
Feststimmung kam auf. Sie blitzte aus jedem Winkel unserer
kleinen Wohnung im dritten Stock des Mietshauses in der
Roßtrappenstraße, in dem vornehmlich die Familien der
Hüttenarbeiter wohnten. Tagelang hatte Mutter geputzt und

gescheuert, um die Festtage vorzubereiten. Sie war froh
gelaunt, wohl auch in Erwartung aller ihrer Kinder, die in
der Fremde ihr Brot gefunden hatten und zu Weihnachten zur
Mutter zurückkamen.

Das würde ein frohes Wiedersehen geben mit gegenseitigen
kleinen Geschenken, die für jeden von uns eine Überraschung
bringen würden. Nur ich war nicht in der Fremde gewesen und
versuchte im vorsichtig geführten Gespräch herauszufinden,
welche Überraschung mich wohl erwarten würde, was es wohl
sein könnte, was die Mutter mir heute schenken würde. Mutter
stand mir in nichts nach, sie war ebenso neugierig wie ich.
Als wir uns dabei ertappten, dass einer des anderen

Weihnachtsüberraschung herausfinden wollte, mussten wir
beide herzlich lachen.

Plötzlich erklang von unten, von der Straße herauf das
Weihnachtslied “Stille Nacht, heilige Nacht”.

Eine Drehorgel spielte es und eine zitternde Frauenstimme
sang dazu. Ich trat ans Fenster und sah hinunter zu den
Straßensängern. Ich sah eine ärmlich gekleidete Frau, die
sich zum Schutz gegen die Kälte ein altes Tuch um den Kopf
gewunden hatte. Sie suchte Halt an einem Kinderwagen, der
mit Decken und Tüchern verhüllt war. Die Frau stand
unmittelbar unter unserem Fenster und sah erwartungsvoll
nach oben. Nach einer Weile bemerkte ich auch den Mann. Er
wirkte noch

jung und hatte sich eine alte Pudelmütze über den Kopf
gezogen. Seine übrige Kleidung schien keinen besonderen
Schutz gegen die Kälte zu bieten. Die Frau blickte noch
immer sehnsüchtig nach oben. Ich vermeinte, sie könnte mich
sehen. Beschämt zog ich mich noch weiter hinter die Gardine
zurück. Dann hörte ich sie ein anderes Weihnachtslied
spielen. Aber niemand im Haus öffnete sein Fenster, um den
frierend Singenden ein Almosen zu geben.

Die eigenen Sorgen und die eigene Not hatte die Menschen abgestumpft für
die Not ihrer Mitmenschen. Niemand erbarmte sich der Armen
dort unten in der Kälte. Vielleicht standen auch noch
andere, so wie ich,

am Fenster, verborgen hinter der Gardine und wendeten das
letzte, vom Weihnachtseinkauf noch übriggebliebene Geldstück
zwischen den Fingern. Nun, vielleicht hatten andere aber
auch noch mehr? Mögen sie doch erst einmal an die Armen dort
unten denken. Wenn die dort unten doch

nur einsehen würden, dass sie in dieser Wohngegend nichts zu
erwarten hätten!

Doch unermüdlich sangen sie weiter. Nun stimmte auch der
Mann mit ein. Seine Stimme war unangemessen laut, fand ich.
Wie viel angenehmer war es doch, der Frauenstimme allein zu
lauschen! Aber, wollten sie doch nur endlich aufhören zu
singen! Ich wusste nicht genau, weshalb

mir der Gesang immer unangenehmer wurde. War es mein letztes
Geldstück, die letzten fünfzig Pfennige, die ich nicht
hergeben wollte? Oder war es mir unangenehm von der noch
größeren Not der anderen zu wissen? Plötzlich brach das Lied
ab. Man hörte eine Männerstimme schimpfen.

War es die Stimme des Mannes, der die Kurbel der Drehorgel
gedreht hatte? Mutter meinte, dass es zu viele Bettler gäbe
und dass man doch nicht alle beschenken könne. Aber dann
brach sie das Thema auch ab, und sagte nur noch, es sei
heute ein furchtbarer Schneesturm da draußen und

wer im Freien nichts zu suchen habe, der solle doch lieber
zu Hause bleiben. Nun ich wusste, dies war eine wohlgemeinte
Warnung an meine Adresse. Denn ich wollte gemeinsam mit
gleichaltrigen Jungen das Weihnachtsfest draußen im Walde
feiern. Mutter war eingeweiht, aber Vater durfte davon
nichts wissen. Deshalb plante ich, die Wohnung später zu
verlassen und mich heimlich davon zu stehlen. Aber jetzt zog
ich es vor zu schweigen und tat so, als hätte ich den zarten
Hinweis nicht verstanden. Zum Glück klingelte es auch gerade
an der Wohnungstür. Das erschien mir wie eine Erlösung aus
der peinlicher werdenden Unterhaltung und ich eilte zur Tür,
um sie zu öffnen. Wie fuhr mir da der Schreck in die
Glieder! Draußen stand die Frau, die unten auf der Straße
Weihnachtslieder gesungen hatte.

Im ersten Moment wollte ich die Tür wieder schließen. Aber
die Hand, die das wollte, war wie gelähmt. Sonderbare Augen
blickten mich an, Augen voller Treuherzigkeit und Vertrauen,
statt Misstrauen und Verzagtheit, wie man vielleicht
erwarten würde. Die Frau sagte kein Wort, nur ihre Augen
sprachen zu mir und ich konnte meine Blicke nicht abwenden.
Mir war, als wäre ich durch einen toten Wald gegangen und
jetzt auf einer sommerlich blühenden Waldwiese angekommen,
auf der die Blütensterne vieler Blumen leuchteten. Ich
musste meine Augen senken, dieser Glanz mitten im Winter
schmerzte. Rasch griff ich in die Hosentasche und gab der
Frau mein Geldstück. Ich wollte die Tür schnell schließen,
blieb aber doch stehen und blickte sie an. Und dann sah ich
nicht mehr ihre Augen, sondern ein noch nicht altes Antlitz,
das aber durch Gram und Hoffnungslosigkeit gezeichnet war.
Das bleiche, blaugefrorene Gesicht stammelte “Danke”, und “Vergelts
Gott”. Nun war der Bann gebrochen,

schnell schlug ich die Tür zu. Ich hörte ihre großen, groben
Schuhe die Treppe hinunterpoltern.

Ich fühlte mich erleichtert, wenn ich auch meinem Geldstück
ein wenig nachtrauerte. “Wer war denn da draußen?” fragte
die Mutter. “Die Bettlerin!”

Unsere kleine Familienweihnachtsfeier war vorüber. Nach und
nach waren alle meine Geschwister am Nachmittag
eingetroffen, die Schwestern Hertha, Elli und Lisbeth und
meine beiden Brüder Willi und Walter. Vater hatte
Pfannkuchen gebacken, die wir restlos verzehrt hatten. Unter
dem

Weihnachtsbaum hatte jeder von uns die für ihn bestimmten
Gaben gefunden und nun waren alle mit ihren Geschenken
beschäftigt.

Aber ich erwartete noch mehr von diesem Weihnachtsabend.
Endlich hörte ich den wohlbekannten und schon ersehnten
Pfiff von der Straße herauftönen. Ich fieberte darauf,
hinaus zu kommen.

Meines Vaters alter Soldatenmantel, der zu unseren
nächtlichen Feiern und Treffs niemals fehlen durfte, wurde
aus dem Versteck hervor geholt und die großen Taschen mit
äpfeln, Nüssen und Honigkuchen gefüllt. Ein Paket
Weihnachtskerzen war auch dabei. Nun konnte es los gehen.

Wir waren eine Gruppe von sechzehn- bis achtzehnjährigen,
die auch schon in den vergangenen Jahren am Weihnachtsabend
hinausgezogen waren in unsere Berge und Wälder, um im alten
Bergwerksstollen im Tiefenbachtal Weihnachten zu feiern.
Warum wir das taten, warum wir die

Unbequemlichkeit suchten, wir wussten es damals noch nicht.
Wir liebten die Natur und unsere Berge und den verschneiten
Winterwald. Aber auch im Sommer waren wir oft draußen und
unternahmen ausgedehnte Wanderungen in den Harzbergen. Wir
liebten das gesunde Leben in der

Natur, die saubere Luft, das frische Wasser. Wir hassten den
Rauch der Kneipen und das Grölen der Betrunkenen. War es der
Oppositionsgeist der Jugend, der Hunger nach Abenteuern? War
es der Glaube an ein besseres Leben? Oder glaubten wir an
das Weihnachtswunder im Walde?

Unaufhörlich peitschte draußen der Wind die Schneemassen
empor.

Es heulte in der Luft, als ob die wilde Jagd losgelassen sei
oder der Höllenhund unten im Bodekessel sein Unwesen treibe.
Mühsam

bahnten wir unseren Weg durch die Schneewehen und versanken
mit jedem Schritt bis über die Knie. Im Steinbachtal, durch
das wir uns in die Höhe kämpften, gab es weder Weg noch
Steg. Wie musste es erst oben im Gebirge, unserem Ziel,
aussehen? Vorbei ging es an den düster drohenden Felsen, von
denen jeder einen phantasievollen Namen erhalten hatte.
Erinnert der Felsen zur Rechten nicht an den alten
Preußenkönig, den Alten Fritz? Und dann erkannten wir den
“Mönch”

und die “Glucke” im Dunkel. Unaufhörlich fiel der Schnee.

Fast undurchsichtig war die Nacht. Nur das Weiß des Schnees
gab uns etwas Licht. Wie unheimliche, riesige Schatten
standen die hohen Tannen oben an der Gebirgsstraße. Drinnen
aber, im dichten Tannenwald, musste der Hexensabbat los
sein. Ich erinnere mich daran, dass einer der Jungen diese
Formulierung gebrauchte und hinzufügte, dass es gar kein
Heiliger Abend sei. Zu den Schneehindernissen kamen
umgestürzte Bäume, welche die Straße versperrten. Wir hatten
Mühe, mit all diesen Widrigkeiten fertig zu werden. So
hatten wir uns unseren Weihnachtsabend denn doch nicht
vorgestellt und die frohe Stimmung, die sonst in unserer
Gruppe vorherrschte, wollte heute Abend nicht so recht
aufkommen.

Man glaubte Klagelaute zu hören, ein Schreien und ächzen wie
von gequälten Menschen.

War da nicht auch das Weinen und Wimmern eines Kindes? “Seht
ihr den Feuerstreif dort oben am Himmel?” flüsterte ein
ängstlicher. Die Frage wurde übertönt von einem lauten “Hui”
in den Lüften. “Der Mond kommt durch”, sagte jemand. Wir
vernahmen aber nur ein Bellen und Kichern.

“Sind das dort vorn nicht Menschen?” Vor uns sahen wir die
Umrisse von dahinwankenden Menschen im Schneegestöber
auftauchen. Nein, das waren keine Spukgestalten, lebendige
Menschen waren es, ihr Atem so warm wie der unsere, die
ebenso gegen den Tod bringenden eiskalten

Atem der Nacht ankämpften wie wir es taten. Zwei Menschen
waren es. Zwei Menschen allein in dieser wilden Nacht.
Führten sie nicht auch einen Kinderwagen mit sich? Eine Frau
mühte sich, mit dem Kinderwagen eine Schneewehe zu
überqueren. Ein Mann torkelte neben ihr her, ohne zu

helfen und auf sie ein schimpfend. Offenbar war er stark
angetrunken. Näherkommend vernahmen wir, dass er sie für das
schlechte Wetter und ihr gemeinsames Schicksal
verantwortlich machte. Er drohte damit, sich von den Klippen
hinab in die tiefe Talschlucht zu stürzen. Die Frau aber
redete gütlich auf ihn ein und versuchte, ihn zu beruhigen.
Das ist eine gutherzige, edle Frau, dachte ich und erinnerte
mich meiner Begegnung am Nachmittag. Sie wird ihm mein
letztes Geldstück gegeben haben, um ihm eine
Weihnachtsfreude zu bereiten oder ihn das harte Schicksal
mit einem Gläschen Schnaps vergessen zu lassen. Ich hätte
ihr lieber zu essen geben sollen.

Dann entdeckte ich auch die Drehorgel. Sie lag quer über dem
Kinderwagen. “Gehen wir denen aus dem Wege”, sagte jemand.
Und es gab niemanden, der diesem Vorschlag nicht zugestimmt
hätte. Wir zogen es vor, durch den Wald zu kriechen und uns
durch die von den Tannen herabfallenden Schneemassen
bedecken zu lassen, als mit dem Jammer und der Armut noch
näher in Berührung zu kommen.

Das Unwetter hatte uns schon stark beeindruckt. Wir waren
nun nicht mehr bereit, uns von der menschlichen Armut rühren
zu lassen. So erreichten wir auf einigen Umwegen das
Tiefenbachtal, ein kleines Seitental des Bodetals, in dem
sich die verlassenen Bergwerksstollen befanden, das Ziel
unserer nächtlichen Wanderung. Mühselig war der Abstieg,
aber das spürten wir kaum noch in der Vorfreude auf unsere
Weihnachtsfeier an diesem wilden Ort. Hier, in diesen schwer
zugänglichen

Höhlen, hatten wir uns auch schon in den Vorjahren am
Weihnachtsabend getroffen. Am niedrigen Eingang des Stollens
stand Wasser, jetzt war es mit einer dünnen Eishaut
überzogen. Nur wir wussten, wie wir auch dieses Hindernis
noch bewältigen konnten. Im Innern der Höhle blitzte das

mit Quarzadern durchsetzte feuchte Schiefergestein im Schein
unserer Kerzen auf. Fledermäuse hingen von den
Gesteinszacken herab, durch das ungewohnte Licht unserer
Kerzen beunruhigt, hin und her zuckend. Wir drangen bis zum
Ende des Stollens vor, wo sich die Gesteinswände

weiteten und eine kleine Halle bildeten. Im vorigen
Jahrhundert hatten fleißige Bergleute hier Bleiglanz
abgebaut. Als sich die Ausbeute nicht mehr lohnte, hatte man
den Abbau eingestellt.

Hier stellten wir unsere Kerzen in die Felsnischen, lagerten
uns auf dem schon im Sommer hierher gebrachten Stroh und
blickten still zu den strahlenden Kerzen. Dann sangen wir
gemeinsam die alten Weihnachtslieder. Diejenigen, die nicht
immer bei uns waren, sondern hinausgezogen waren, um einen
Beruf zu erlernen oder in der Fremde eine Arbeit zu finden,
erzählten, wie es ihnen seit dem letzten Treffen ergangen
war. Und so vergingen die Stunden wie im Fluge. Diesmal
vergaßen wir sogar, von dem mitgebrachten Backwerk zu essen.
Als wir aus dem Stollen kamen, erstrahlte ein friedlicher,
klarer, mit Sternen übersäter Nachthimmel über uns. Ruhe und
Frieden waren im Walde wieder eingekehrt. Ein matter
Mondschein verbreitete Helligkeit. Schwer beugten sich die
Tannen und Fichten unter ihren Schneelasten. Dort, wo die
Strahlen des Mondes hinfielen, glitzerten und funkelten die
Schneekristalle wie Diamanten. Staunend nahmen wir diese
Verwandlung

der Natur wahr. Sie erschien uns wie ein Wunder. Niemand
sprach, alle schwiegen wir voller Ehrfurcht.

Wir spürten, dass etwas Großes, Bedeutsames geschehen sein
musste. So wanderten wir schweigend das Tal hinauf und
erreichten die Fahrstraße. “Seht doch”, sagte jemand und
zeigte auf den vor uns liegenden Berg. Wir erkannten eine
Frau, die dort saß. Sie hielt ihre Arme verschränkt, als ob
sie ein Kind darin wiegte. Der Schnee um sie herum funkelte
im Licht der Sterne. Hinter ihr standen, gleichsam als
Wächter, vom Schnee tief gebeugt, die alten, hohen Tannen.
Auch sie strahlten in Licht und Weiß. Es war ein wundersames
Leuchten ringsumher. Leise summte ganz oben in den Lüften
der Wind eine Melodie.

Mir kam ein altes Lied in den Sinn:

Verlassen, heimatlos saß die Frau mit ihrem Kind im
unendlichen Weiß des Waldes. Tiefste Armut und bittere Not
rührten uns an. Aber wir fühlten auch die Größe und das
Hoheitsvolle dieses Bildes. Not und Ungerechtigkeit sind
irdisch begründet. Dieses Elend war umstrahlt von

himmlischem Licht. Langsam kamen wir näher. Ich erblickte
die gleichen Augen, die mich auch schon am Nachmittag in
ihren Bann gezogen hatten. Wir gaben ihr unser
Weihnachtsgebäck und teilten unsere warme Kleidung. Gern
hätten wir noch mehr getan. Von unserem Opfer gerührt,

blickte die Frau zur Seite. “Schadet die Kälte eurem Kinde
nicht?” flüsterte ein Mutiger. Die Frau schüttelte nur den
Kopf. “Wir wollen euch in eine Herberge bringen”, fuhr er
fort. Sie schüttelte wieder den Kopf. “Wir bezahlen auch
eure Unterkunft”, sagte ein Anderer. Wieder wehrte die

Frau ab. Da standen wir nun und hätten doch so gern
geholfen! Aber die fremde Frau blickte uns nun so voller
Dankbarkeit und Zuversicht an, dass wir alle den Eindruck
bekamen, es sei bereits für sie gesorgt. Nur zögernd zogen
wir uns zurück. Als wir den Waldrand erreicht hatten, stand
dort der Kinderwagen und der betrunkene Mann gröllte:
Oh, du fröhliche, oh du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit.

(Reinhold Deneke)

4 Kommentare Gib deinen ab

  1. Angelilie sagt:

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      I will also see your blog.
      Happy new Year 😊🍀

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      1. Angelilie sagt:

        Thank you for your reply. I love your blog too. I wish you a happy new year 🙂 Angelilie from Paris.

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      2. Please 👌😊
        This makes me happy, thank you very much. 🙏🙏😊
        Thanks, i wish you a happy new year and best wishes from Austria. 🎉🍀😊
        Oh…Paris…one of my most favorite Place on Earth 👍😍, i love France 😍
        Best Greetings. 👋😃

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