Die Montagslyriker – Stefan Ramseier

Einen wunderschönen Montagabend wünschen wie immer euch die liebe Kollegin Mia von @miasraum und ich 😁☕

Huete gibt es unseren dritten Teilnehmer bei den Montagslyrikern. 

Stefan Ramseier

Seine Inspirationsquelle ist seine Familie, sowie auch seine Arbeit in der Psychiatrie welche ihn sehr prägt, wie auch der Tod seines besten Freundes.
Er istnsehr anpassungsfähig und neben dem Schreiben, ist Singen eines seiner großen Leidenschaften.
Ein Begleiter sind seine Selbstzwifel welche ihn jedoch auch beim Schreiben helfen und ihn stets weiterentwickeln.
Hermann Hesse, Dostojewski, Paulo Coelho und Friedrich Dürrenmatt zählen zu seinen Vorbildern.

Doch nun lassen wir ihn am besten selbst zu Wort kommen und übergeben ihm das Mikro und wünschen Euch einen wunderschönen Abend mit unserem Montagslyriker 😁😊

Nenne den Schmerz beim Namen. Wer ist der Dämon, der dich zum Schreiben verführte? (Der Mensch, die Muse, das Unglück)


Meine Familie inspiriert mich jeden Tag aufs Neue.
Aber es sind auch die alltäglichen Situationen die mich zum Schreiben verführen. Ich arbeite in der Psychiatrie und das prägte mich sehr. Ich habe dort neue Welten aber auch tiefe Abgründe kennengelernt. Ich denke das Leben ist eine Gratwanderung. Das Schreiben wird wohl das Seil sein das mich sichert um nicht den Verstand zu verlieren.
Den Tod meines besten Freundes versuche ich ebenfalls mit dem Schreiben zu verarbeiten.

Wer dich kennenlernen will muss wissen, dass du … (Erzähl uns von deinen Macken, schlechten und guten Eigenschaften, von deinen dunklen Geheimnissen)


Ich bin ein guter Zuhörer. Ich glaube auch, dass ich sehr anpassungsfähig bin. Singen ist eine grosse Leidenschaft von mir.
Selbstzweifel sind jedoch alte Bekannte und zuverlässige Wegbegleiter. Sie helfen mir jedoch beim Schreiben und dabei, mich weiterzuentwickeln. Ich bin mir selbst gegenüber ein grosser Kritiker. Aber es gibt in meinem Leben kein «entweder oder», sondern nur ein «sowohl als auch».
Die Kiste der dunklen Geheimnisse lasse ich besser verschlossen.

Welche Götter verehrst du? (Künstler, die dich prägten, die du gerne liest oder empfehlen möchtest.) Ich verehre keine Götter. Jedoch hat mich der Film «Paterson» von Jim Jarmusch sehr inspiriert beim Schreiben. Ebenfalls die Lyriker William Carlos Williams und Walt Whitman möchte ich hier erwähnen. Der Schriftsteller Hermann Hesse, Fjodor Dostojewski, Paulo Coelho und Friedrich Dürrenmatt prägten mich sehr.

Was tust du, um dein Werk bekannt zu machen? (Lesungen, Poetry-Slam, Veröffentlichen in Zeitschriften, Büchern, Internet usw.)

Ich veröffentliche meine Schreibereien und meine Musik auf meinem Instagram Profil. (sergejramsey). Zudem habe ich meine Arbeiten in Form von kleinen Gedichtbüchern über einen Onlineverlag jeweils eigenständig produziert.
Als die Feder fliegen lernte von Stefan Ramseier. Bücher | Orell Füssli (orellfuessli.ch)
Die waren dann für meinen Freundeskreis gedacht. Ich würde mich jedoch sehr freuen meine Arbeiten professionellWalt Whitman zu veröffentlichen.

Und nun, zeige dich! (Mit bis zu zehn charakteristischen Werken, die du uns vorstellen magst. Mit einem Bild von dir? )

«Also schrieb ich ein Gedicht
Das Schweigen kann auch wenn es spricht
In deinem Munde weiterlebt
Dein Herz mit Leidenschaft bewegt
Dich führt im Takt der Poesie
Dich singen lässt zur Melodie
Welche jetzt dein Herz beschwingt
Zu deinen schönsten Träumen dringt
Dich warmhält, wenn es kälter wird
Begeistert deine Freude ziert
Dich zum Tanz ausführt galant
Lieblich ansieht wohl charmant
Also schrieb ich ein Gedicht
Das weitergeht auch wenn’s zerbricht
Und bis in alle Ewigkeit die Tränen dir abwischt»


«Der Duft der Erhabenheit legt sich über den leeren Strassen nieder
Keine glorreichen Zeilen die mein Herz vertiefen
Toter Staub in der Kehle und die Nachtigall singt das bittere Lied unserer süssen Träume
Vergebene Liebesmüh ein jeder Blick in ein kaltes Gesicht
Chöre der Unsterblichen schreien in mir drin und sehnen sich
Nach Frieden und frohlocken der warmen Begierde
Laukalte Stille in der Brust
Wehmut, Wehmut
Schände dich nicht mein inneres Kind
Lächle, lächle und verzag jetzt nicht
Ein neuer Morgen taut bereits am Horizont»


«Du hast die Trauer an meine sterbenden Seelen gebunden
In Nächten kalter Verzweiflung
Mein loderndes Feuer genährt
Dein Atem liess mich leben und vergiftete mein Herz
Du hast mich geboren und geliebt
Du hast mich getötet und auferweckt»
«Da ist was in mir
Ich bringe es nicht aufs Papier
Was es ist, ich weiss es nicht
Es zerbricht
Klopft der Tod an meine Tür
Bitte jetzt noch nicht
Es zerbricht
Fahles kleines Licht das Treue mir verspricht
Doch es zerbricht
Lass ich es in Scherben gehen
Kann’s wiederkehren
Was es ist, dass weiss ich nicht
So lass ich’s rein
Ich halt’s nicht fest doch lieb es sehr
So kann es endlich, endlich sein»

«Da sind so viele Teufel in mir
Und das Wasser meiner Tränen hast Du mir gestohlen
In meiner leeren Hülle suche ich verzweifelt
Nach den letzten Überresten meiner Selbstachtung
Hoch hätten mich meine Flügel getragen doch benutzt habe ich sie nie
Jetzt erinnern sie mich nur noch schüchtern an meine einstige Freiheit
Und schützen mein Haupt vor der glühenden Asche der Scham
Du fehlst!»

«Wir hatten einen Moment gezaubert
Und sahen zu wie er verschwand
Wir sind mit nichts
Als unserem Sein gewesen
Und konnten die Zeit verschenken
Ohne uns selbst zu verlieren
Wir liessen Gedanken fliegen
ohne ins mutlose zu fallen
und jetzt koste ich eine Ewigkeit
von diesem einen Augenblick»


«Meine Tränen sind aus Feuer
Mein Kummer aus Ebenholz
Und der Schmerz ist des Windes Kind
Ich brenne oft lichterloh
Ich brenne für dich!»


«Im Feuer geboren in Wehmut erstickt
Im Elend erfroren in Sehnsucht verstrickt
Kaum haltbarer Frieden in leidenden Wehen
Gebar ich ein Lied und durfte zusehen
Wie dieses erwuchs ganz in silbernem Licht
Der Preis dieser Reinheit war dieses Gedicht
Nun halte dich fest denn du gehörst dir
Und teilst deine leisen Gedanken mit mir»


«Weck mich auf mit Rosentau, lach mit der Sonne mit
Halt treu Wort in dunkler Nacht, geh Hand in Hand mit Zuversicht
Ich wünsche dir ein Ozean, gefüllt mit Freudentränen
Flügel die dich südwärts tragen, dich behütend Weises lernen
Geschichten soll man dir erzählen, Erinnerung dich stets begleiten
Freunde dir zur Seite stehen, auf weissen Pferden sollst du reiten
Auf das dein Herz geflutet wird, mit liebevollen Küssen
Dein Garten voller Rosen blüht, die sich deiner neigen müssen
Dein Lachen soll wie Silber sein, die Worte klar wie Gold
Liebe soll dein Antrieb sein und Frieden dann dein Sold»

«Aus all den schönen Gedichten wählte ich dieses aus
Es erzählt von einem Mädchen mit einem Blumenstrauss
Von Wegen die sich kreuzen und Liebe die vergeht
Was heute ist geboren morgen nicht mehr steht
Das Mädchen doch das sass da in einem Weizenfeld
Sah zu mir herüber den Blick für mich bestellt
Sie zeigte mir das Leben auf einem Weizenkorn
Wies mir viele Wege fernab von Neid und Zorn
Die Welt sie mir erklärte auf einem Kirschenstein
Das Gute und das Böse das Wahre und den Schein
Sie lernte mich zu sehen was unsichtbar versteckt
Zeigte mir Gefühle die keiner je erweckt
Doch jetzt da sie verschwunden vergangen mir die Lust
Auf Sonne reimt sich Regen auf Hoffnung reimt sich Frust
Ich hoffe eines Tages könnt ich sie wiedersehn
Das Mädchen mit dem Blumenstrauss im Weizenfelde stehn
Der Himmel blau die Erde grün
Die Liebe frisch entfacht
Ein Traum in alle Ewigkeit
Aus dem ich nie erwach»

Ein Kommentar Gib deinen ab

  1. Olga Polikevic sagt:

    Schöne, einfühlsame Stophen.
    Viele schöne Gedichte weiterhin.
    Mit lieben Grüßen
    Olga

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