Die Montagslyriker – Jannik Richter

Einen wunderschönen Montagabend bei den Montagslyrikern bei der lieben Kollegen Mia von Miasraum und mir. 😁☕

Heute geht es mit unserem nächsten Teilnehmer weiter.

Er schreibt schon seit der Zeit, als er selbst noch gar nicht schreiben konnte und seine Mutter für ihn als Sekretärin diente.

In der Jugend nutze er seine schreiberisches Talent um eigene Texte zu verfassen.

Bei ihm muss man nach eigenen Angaben ein wenig Geduld mitbringen, da er nur schwer erreichbar ist.

Von Rilke bis Heinz Erhardt durch die Reihe, sind seine Vorbilder vertretten.

Seine Texte teilt er auf Instagram, in Zeitschriften und zudem sind zwei Gedichtbänder bereits erhältlich.

Doch nun geben wir ab an

Jannik Richter

Und überlassen ihm den Abend 😁

Nenne den Schmerz beim Namen. Wer ist der Dämon, der dich zum Schreiben verführte?


Geschrieben habe ich schon immer gerne, selbst als ich es noch gar nicht konnte – da musste
eben meine Mutter als Sekretärin zum Diktat bereitstehen und die geistigen Ergüsse eines 5 –
Jährigen zu Papier bringen (Danke für deine Geduld, Mama).
Als Jugendlicher konnte ich dieses Talent dann in die Songtexte meiner ersten Band übertragen
und dort liegt auch der Ursprung meiner Leidenschaft für die Lyrik, die mich seit diesen Tagen
nicht mehr loslässt.
Es trieben mich also weder Schmerz noch Dämonen zum Schreiben, sondern eine große Liebe
zur Sprache und der unstillbare Drang, kreativen Ausdruck zu finden.

Wer dich kennenlernen will muss wissen, dass du …


… muss wissen, dass ich gerne schlecht erreichbar bin und deshalb ein wenig Geduld
mitbringen. Ansonsten bin ich selbstverständlich vollkommen fehlerlos (was denn auch sonst).

Welche Götter verehrst du?


Von Rilke bis Heinz Erhardt – es gibt zu viel großartige Literatur, um ein paar wenige
Schriftsteller*innen auf den Olymp zu erheben. Zur Modernen Lyrik brachte mich unter anderem
die Lektüre von Else Lasker – Schüler, Paul Celan, Robert Gernhardt und Jan Wagner.

Was tust du, um dein Werk bekannt zu machen?


Ich teile meine Texte auf Instagram, veröffentliche in Zeitschriften und habe zwei Gedichtbände
herausgebracht.
Der erste Band „Ungestüme Dreistigkeiten“ erschien im Juni 2018 bei Kalliope Paperbacks.
Im April 2021 habe ich im Eigenverlag „Liebe, Sex und Internet“ veröffentlicht, welches als E –
Book zu erwerben ist. Hierbei habe ich den Lesenden die Möglichkeit gegeben, selbst zu
entscheiden ob/was sie für das Buch bezahlen wollen, was zu meiner Freude auf viel Zuspruch
gestoßen ist.

Und nun zeige dich!

Du
am Tisch den

Wir
so lange teilten

Ich
auf dem Sprung

mach ́s gut.

Wünsche
im Lippenstift
Verschwiegenes klebt
am Boden der
Gläser.

Ein Schweigen liegt im
Treppenhaus beinahe wär
ich drauf getreten.

Im nachtgelben Leuchten der
verblassten Plakatwerbung
grüßt den Betrachter in
Edding ein hingekritzeltes

„Hurensohn“ und die Frau
auf dem Foto leckt sich
so lustvoll die Lippen da
fällt das „Fick deine Mutter“

knapp drunter kaum auf doch
ich werde erfasst von der
seltsamen Sehnsucht die
den Fugen des Gehsteigs

im Spätherbst entspringt
wenn der Wind aus grauen
Nachmittagsschatten ein
flüstern in die Bäume legt

das vorbeistreift an
wartenden Fenstern.

Jannik Richter, „Liebe, Sex und Internet“:
https://richterunddenker.gumroad.com/l/richterunddenker

Instagram: instagram.com/richter.denker

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