Nachtgetanzt

Nachtgetanzt

Täglich des Nachts.
Treffen wir uns beide.
Leise kommst du zu mir.
Stehst hier vor meiner Augen.
Trägst dein langes rotes Kleid.
Dein langes Haar offen.
So wie ich dich in Erinnerung habe.
Als wir uns das letzte Mal sahen.
Sanft nehm ich dich zu mir.
Vorsichtig deine Hände haltend.
Jedes mal schlägt mein Herz.
Als ob ich dich zum ersten Male sehen würde.
Doch lieben wir uns schon ewig.

Vorsichtig wagen wir den ersten Tanzschritt.
Wir drehen uns langsam im Kreise.
Unser gemeinsames Lied läuft in Schleife.
Ich spüre dich ganz nah bei mir.
Mit jeder Bewegung wirst du wieder Teil von meiner.
Unsere Seelen vereinigen sich in jeder Nacht.
So sind wir stetig wieder eins.

Im Wissen um die Zeit.
Genießen wir jedes Sandkorn.
Das die Sanduhr hinunterfällt.
Denn ich weiß genau.
Du musst wieder gehen.
Bleiben kannst du nicht.
So wie damals.
Doch ich weiß.
Du kommst morgen des Nachts wieder.
Und wir sind stets vereint mit unseren Seelen.

Und dann tanzen wir wieder.
In der Nacht.
In der Dunkelheit.
Wo dich niemand sehen kann.
Ausser ich und du mich.
Meine Geliebte.
Doch gleichsam.
Verstorben Frau.

(©Matthias Breimann)

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