Buchrezension#62 – Komplexe Seelenschäden

Titel: Komplexe Seelenschäden

Autor: Julia Freiberg

Verlag: Eigendruck

Erscheinung: 2019

Seitenanzahl: 151 Seiten

Inhalt:

Drei Schicksake verbinden sich miteinander. Das der Isländerin Sophie, die Luftwurzeln verankern möchte. Jenes von Isaak aus Reykjavik, der nicht lieben kann und Sophie trifft, die ihm ohne zu fragen folgt. Und auch Maschas Leben in Berlin Moabit ist untrennbar mit denen der beiden Isländer verwoben. Sie, die sich und ihr Leben kaum mehr erträgt, die Isaks Weg kreuzt und es für imner verändern wird. Fremde, deren Leben sich ineinander verweben und die Frage: Wie sehr beeinflussen unsere Entscheidungen die Leben anderer?

Die Autorin:

Julia Freiberg wurde 1985 in Berlin geboren. Obwohl sie seit 2007 in Göttingen lebt, ist ihre Seele tief mit ihrer Heimatstadt verbunden. Neben dem Schreiben, dass schon seit der Grundschule zu ihren Leidenschaften zählt, helfen ihr Yoga und Meditation als Werkzeuge, das Leben als bunten Ort der Fülle zu betrachten. “Jeder Mensch in der U-Bahn, jeder Passant birgt für mich einen Geschichtenreichtum, eine Inspirationsquelle.“

Rezension:

Drei verschiedene Menschen, drei verschieden Leben, drei verschiedene Biografien und doch bringt das Schicksal sie auf Umwegen zusammen und haben so einiges gemeinsam, was oberflächlich Betrachtet nicht auf Anhieb zu sehen ist, nämlich “komplexe Seelenschäden“….

Sophie, Mascha und Isak. Diese drei Menschen aus Island und Deutschland kannten sich nicht, doch alle drei werden durch das Schicksal, so wie es nur das reale Leben schreiben kann, zusammengebracht.

Sophie sieht Isak in ihrem Heimatland das erste Mal und dennoch spürt/weiß sie, sie darf ihn nicht mehr gehen lassen……

Isak und Mascha lernen sich in Deutschland durch einen “kleinen“ Zwischenfall kennen und es entsteht eine gemeinsame Verbindung, wo die Tragweite daraus erst klar wird, als sich Isak und Sophie aber bereits kennen….

Ein ganz kurzer Einblick, in die Geschicht und das Werk der Berliner Autorin Julia Freiberg, in dessen Buch man einerseits eine frei erfunden Geschichte nachlesen kann, die andererseits so authentisch ist, dass sie aus dem realen Leben gegriffen zu sein scheint. Denn alle drei Protagonisten der Geschichte führen ein relativ normales Leben. Sophie ist Kellnerin auf Island, Isak ein Fotograf der berufsbedingt oft auf Reisen ist und Mascha ist Barkeeperin in Deutschland.

Doch alle drei verbindet eben auch die ein oder andere seelische Belastung. Wobei es aber solche sind, von denen man sagen könnte, jeder hat/kann/könnte sie haben, oder zumindest solch jemanden in seinem Umfeld kennt, so dass sich der Leser in einen der drei Charaktere, mehr oder weniger einfühlen kann. Dies macht das Werk der Autorin so Authentisch und Lebensnah.

Dies versucht und bringt auch die Autorin mit ihrem Werke dem Leser mit der Geschichte nahe und zum Ausdruck. Jeder von uns, hat irgendwie, irgendwo seinen kleinen Schwachpunkt, seinen kleinen “Knicks“ in der Seele, der im Laufe der Zeit durch negative Erfahrungen die nun einmal jeder Mensch durchlebt, bekommen hat.

Zum Buch selbst ist zu sagen, dass es ein kleines Werk ist, dessen Inhalt sehr schön aufgeteilt ist, so dass es auch schnell zu lesen ist. Das Cover ist weder zu “mächtig“, noch zu nichtssagend. Es harmoniert absolut passend mit dem Inhalt, wobei erwähnt werden muss, dass es verschiedene Covervariationen des Werkes gibt. Etwas was dem ein oder anderen Leser sofort in das Auge stechen dürfte, ist die Tatsache, dass sich die Autorin sehr viel Mühe beim Beschreiben der Orte und Gegebenheiten gegeben hat, was einem beim Lesen sofort ein Bild in das geistige Auge zaubert. Dazu sind eben jene Beschreibung in so poetischer Weise verfasst, was es einem noch zusätzlich verhilft, sich Bilder vorzustellen und sich einzuleben.

Auch gibt es aber einen kleinen Hinweis. Denn die Aufteilung der Geschichte erfolgt so, dass es zuvor in der Gegenwart bei Sophie und Isak in Island spielt und erst ab zirka der zweiten Hälfte des Werkes zu einer Rückschau kommt, wo es um Isak und Mascha geht. Jenes ist aber schön aufgeteilt und für dem Leser offensichtlich, so dass es zu keinerlei Verwirrung kommen kann. Man muss dazu sagen, es ist irgendwie auch einmal ein etwas anderes Konstrukt, was aber keinerle negative Konsequenz nach sich gezogen hat, für das Werk.

Doch ist jenes auch zu erwähnen, dass gerade am Anfang es leider einzelne Abschnitte gibt, wo das Lesen und die Konzentration ein klein wenig schwindet. Da es Sätze gibt, die zu schnell und zu abrupt Enden mit einem Punkt und dies leider doch dann zu häufig in einem Absatz, was den Lesefluss leider doch ein wenig beeinträchtigt. Dies ist aber nur am der Fall und verliert sich im Laufe des Werkes.

Alles in allem eine tolle, authentische und realitätsnahe Geschichte, mit ein wenig von allem Drama, Liebe, Spannung, Humor, Kultur sowie ein philosophisches Thema für einfach alle Lesebegeisterten und ein insgesamt toller und gelungener Depütroman der Autorin Julia Freiberg.

5 von 5 Sterne.

Cover:

Link zur Website:

http://juliafreiberg.com/Startseite/

Allerliebste Grüße nach Berlin, und einen herzlichen Dank für dein Werk, liebe Julia! 👋☺️🙏

Mfg

Matthias 😃